Mein Wunsch an die Weihnachtsfrau

von Dr Dorothee Struck (Kommentare: 0)

Wunschzettel an Santa Clara

Mein Wunsch ist unmöglich zu erfüllen, davon gibt es viel zuwenig und warum bekommt eigentlich der Weihnachtsmann den großen coolen Schlitten, wo doch so unendlich viele Geschenke von Frauen gekauft und liebevoll verpackt werden?

Gestern Abend habe ich bei YouTube nach dem Santa Clara-Lied gesucht (das aus der LIDL-Werbung, dort leider gekürzt), weil ich den ganzen Text höre wollte. Und hab es mindestens 10 x gehört, denn die Stimme der Hamburgerin Emily Roberts ist genial und die Botschaft auch: Was wäre Weihnachten bzw. das Fest ohne die Zeit, Energie und Liebe die Frauen in Vorbereitungen stecken, kochen, backen, Feststimmung erzeugen….

“Why comes hat every year a Mister gets all the fame, when women are doing all the work in his name?” Wie kommt es, dass jedes Jahr ein Herr all den Ruhm erntet, wenn doch die Frauen die ganze Arbeit in seinem Namen erledigen?

“Christmas would suck without you, so let´s drum it!” Weihnachten wäre SchXXXX ohne Euch, so lasst es uns laut raustrommeln!

„You are the best and we love you so! “ Du bist die Beste und wir lieben Dich!

 

Was wünsche ich mir denn nun von der Weihnachtsfrau?

Das Frauen sich, ihre Körper und ihre Leistung mehr wertschätzen, das ist mein Wunsch für das nächste Jahr. Das Frauen nicht mehr permanent an sich herummäkeln, immer abnehmen wollen und sich dafür geißeln, wenn sie es nicht schaffen, immer unzufrieden mit sich sind. Und nach den letzten Tagen in der Praxis, wünsche ich mir das umso mehr. Es gab zum Glück wenig ernsthafte Erkrankungen bei den Damen, die ich gesehen habe.  Alle Knoten in diversen Brüsten haben sich als harmlose Zysten entpuppt, nur ein blöder Pap-Abstrich unter vielen, aber immer noch mit mehr als  50% Chance auf Rückbildung; nur ich weiß nicht wie oft ich den Satz gehört habe „aber ich bin mit meinem Gewicht / Stoffwechsel unzufrieden“.

Oh, bitte! Nicht immer und schon gar nicht in der Adventszeit über Diäten und Körpergewicht nachdenken, denn das impliziert: ich bin gerade nicht OK! Ich bin nicht gut so, wie ich bin, ich bin verbesserungsbedürftig…. Ich sage nicht, dass Frauen sich das ganze Jahr über wahllos mit Schokokeksen und anderen ernährungsphysiologisch nicht sehr wertvollen Dingen vollstopfen sollen. Oder vollwertigen Süßigkeiten, denn auch die enthalten Kalorien und kurzkettige Kohlehydrate, Mist! Obwohl, wenn unsere Hebamme Frauke Gebäck mitbringt, immer rein biologisch, vegan und meist mit Hilfe von Kinderarbeit erzeugt. Ich kann nie widerstehen, es ist zu köstlich!

Es geht nicht darum, dass starkes Übergewicht gesundheitsgefährdend ist, das ist unbestritten. Es ist die Art, wie wir unseren Körper betrachten, als eine Feindin, die es zu bekämpfen gilt, die mich im Stich lässt, weil sie nicht so funktioniert, wie ich es gerne hätte oder einfach nur nicht so aussieht, wie unsere Gesellschaft und die Medien implizieren, wie Frauen sein sollten. Gehe ich bewusst gut mit mir um, genieße es, gesunde Dinge zu kochen und zu essen und mich zu bewegen, weil mein Körper nach dem Sport, der Fahrradtour oder dem Spaziergang sich einfach glücklicher anfühlt. Quäle ich mich mit einer Diät und reibe mich mit Verzicht oder lerne auf mein Körper und meine Intuition zu vertrauen, zu spüren, was gut tut und was nicht? Und vielleicht auch zu erkennen das der Punkt, wo ich gerade stehe, auch in Sachen Kilos auf der Waage, genau der ist, der im Moment passend ist.

Unsere Körper sind weise, so weise! Je länger ich mit Frauen und Gesundheit arbeite, desto mehr schätze ich die Klugheit, die in unseren Körpern verborgen liegt.

 

Frauen sind auch Düsseldorfer Bauarbeiter

Öh, was soll das heißen? Vor einigen Jahren machte in der Ernährungsmedizin die berühmte „Düsseldorfer Bauarbeiter-Studie“ die Runde. Davor hieß es immer, ein Body-Mass-Index (BMI) unter 25 sei am gesündesten… aber die Daten stammten von US-amerikanischen Lebensversicherern. Wer hat Fast Food (fast Essen) erfunden? In einem Land, in dem sich Großteil der Menschen noch zum eigenen Hausbriefkasten mit dem Auto bewegte (jedenfalls zum Zeitpunkt der Studien in den 70ern, Jane Fonda musste erst noch Aerobic erfinden). Also gab es in den 90ern eine große Studie über Gesundheit mit Bauarbeitern in Düsseldorf, die in den meisten Fällen nicht ganz so schlank waren, aber sich den ganzen Tag bewegten, oft an der frischen Luft. Dicke Butterstullen auf dem Bau, Hausmannskost abends, gerne das eine oder andere Bier nach Feierabend. Und siehe da: Die langfristig gesündesten waren die Jungs mit dem BMI zwischen 27 und 28. Einige Jahre später ähnliche Ergebnisse bei Frauen in den Wechseljahren: die Frauen, die in den Wechseljahren schlank bis mager waren, hatten später die meisten Knochenbrüche. Nicht, weil sie nicht ausgepolstert waren bei einem Sturz, sondern weil Unterhautfettgewebe Enzyme wie Aromatase enthält, die Osteoporose entgegen wirken. Zuviel Unterhautfettgewebe ist auch nicht toll, aber ungesund wird es erst richtig oberhalb der 35er-Marke BMI. Die Bewegung machte übrigens den Unterschied bei den Bauarbeitern. Knuddelig ist sehr wohl gesund, wenn das ganze Teil in Bewegung gehalten wird und dazu zählt auch die Alltagsbewegung, es muss nicht die Muckibude sein.

 

Friede auf Erden… und auch mit dem eigenen Körper, das ist ein großer Wunsch von mir!

In diesem Sinne: „all you Cookie-bakers…“, genießen Sie die stille Zeit zwischen den Jahren, Momente für sich alleine & das Essen mit den Lieben.

Ihnen einen wunderbare Festtage und einen guten Start in ein glückliches & gesundes neues Jahr 

Ihre Dr. Dorothee Struck & das Praxisteam

 

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Bildnachweis /Fotos: Dr. Dorothee Struck, Joachim Struck, Creative Commons oder gekauft bei Depositphotos

 

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